Schloss 4
Die Konstruktion dieses Kastenschlosses weicht von den anderen ein wenig ab, da es nicht an einer Truhe, sondern an einer Lade montiert wurde. Es schließt nicht mit Hilfe einer Überfalle, sondern indem direkt der Riegel des Schlosses in den Deckel der Lade greift, wodurch diese nicht mehr aufgeschoben werden kann. Das Schloss verfügt über einen Schlüsselfang.
Die Frontseite des Schlosses
Die Rückseite des Schlosses, Riegel geschlossen
Die Rückseite des Schlosses, Riegel offen
Der Schlüssel vorne
Der Schlüssel hinten
Das Schloss eingebaut
Nachweis
Dieses „Kastenschloß des 11. Jahrhunderts besteht aus einem 7,5 * 9,5 cm großen Eisenblech mit aufgewölbtem Mittelfeld und flachem Rand. In einer Ecke ist ein Nietloch erhalten. Die rechteckige Öffnung für die halbrunde Öse des Überfallriegels mißt etwa 0,5 * 1,5 cm. Auf der Rückseite findet sich an der Stelle des ausgebrochenen Schlüsselloches ein vierfach gebogener Blechstreifen mit runden Mittelteil und zentralem Nietstift, über den ein Bartschlüssel mit hohlem Schaft […]. Ein zweiter, seitlicher Niet diente wohl als zusätzlicher Führungsstift. Der Serriegel - mit zwei hakenförmigen Vorsprüngen - ist an zwei angenieteten halbrunden Ösen befestigt, er wurde durch eine drüber befindlichen bereite, jetzt beschädigte Feder fixiert. Durch Drehung des Schüssels nach links ließ sich das Schloß versperren, durch Drehung nach rechts öffnen (vgl. Homman 1981, Sp.70;Abb.1).“
Hilke Elisabeth Saggau: Mittelalterliche Eisenfunde aus Schleswig. 2000; WACHHOLTZ VERLAG NEUMÜNSTER)